Dieses Tool und dieser Text sind — in digitalen Epochen gerechnet — schon historisch. Sie stammen aus einer Zeit, in der es noch nicht praxistauglich war, Internetseiten im intersnationalen Universalformat UTF-8 kodiert zu generieren und die Inhalte von Content-Management-Systemen wie Joomla im passenden Format in einer Datenbank zu speichern. Denn weder die verbreiteten Browser noch die üblichen Datenbanken unterstützten damals UTF-8.
Dennoch kommt es auch heute noch manchmal vor, dass es notwendig ist oder wünschensswert erscheint, Zeichen in internetfähigen Spezialformaten zu kodieren. Außerdem ist dieses Tool ein hübsches Relikt, das einfach zu schade ist, um im Museum zu verschwinden. Denn früher oder später wird auch der WebEncoder wieder „retro-chic“ und total angesagt sein, davon bin ich überzeugt. Und nun folgt der historische Text:
Bei Texten auf Internetseiten stellt sich immer das Problem der korrekten und gleichartigen Darstellung von Buchstaben und anderen Zeichen auf allen Browsern in der ganzen Welt. Dafür wurden verschiedene so genannte Zeichensätze definiert, mit denen die verschiedenen Zeichen der meisten Schriftsprachen der Welt dargestellt werden können.
All diese Kodierungen mag natürlich niemand aus einer Zeichensatztabelle zusammensetzen, denn es ist recht lästig dort Zeichen für Zeichen heraus zu suchen. Der WebEncoder macht diese Kodierung ganz einfach.
In unserem Schriftkulturkreis gilt die Zeichensatztabelle ISO-8859-1 (Latin 1). Voraussetzung für die richtige Darstellung der (Sonder)zeichen eines Textes auf einer Internetseite ist die Angabe des Zeichensatzes im (unsichtbaren) Meta-Header der betreffenden Seite. Mehr zu diesen Zeichensätzen kann man bei der beliebten deutschsprachigen HTML-Referenz SELFHTML nachlesen.
Leute, die ihre Internetseiten selber entwickeln und pflegen, aber auch Webdesigner, stehen also immer wieder vor der Notwendigkeit, bestimmte Zeichen in eine Zeichenkombination zu konvertieren, die ein Browser überall auf der Welt versteht. Oft sollen ein ein ganzer Text mit vielen Sonderzeichen und Umlauten in eine Internetseite eingefügt werden. Ein Beispiel: Wenn deutsche Sonderzeichen im Text auch auf den vielen Rechnern richtig dargestellt werden sollen, deren Betriebssystem nicht auf die deutsche Sprache eingestellt ist, muss z.B. ein Ä in „Ä“ umgewandelt werden. Damit erscheint das Zeichen dann fast überall in der Welt als Ä.
Ein anderes Beispiel für die Notwendigkeit der Konvertierung: Es gibt fiese Software im Netz, die nichts anderes macht, als Internetseiten systematisch nach Mailadressen zu durchforsten. Wird solch ein Adressspion fündig, schreibt er die Adresse in eine Datenbank. Anschließend wird sie an Spammer verkauft. Dies ist ein erschreckend großer Markt. Um Mailadressen besser vor dem Auslesen durch solche automatische Software zu verstecken, gibt es verschiedene Mechanismen. Einer davon ist, die Mailadressen in ASCII-Kodierung in den HTML-Quelltext einzufügen. Anstatt „“ wird dann „m a i l @ t e s t a d r e s s e . d e“ geschrieben.
Wo wir gerade bei Mailadressen sind: Es gibt die Möglichkeit, bei Links, die das Mailprogramm öffnen und gleich die Mailadresse in die Adresszeile einfügen (<a href="mailto:">) zusätzlich einen Betreff und vorformulierten Text vorzugeben. Dafür muss an die Mailadresse ein „?subject=…“ bzw. „&body=…“ angehängt werden. Der Betreff und der Text müssen dann ebenfalls kodiert werden, diesmal ins URL-Kodierungsformat.
Für all diese Konvertierungen gibt es den WebEncoder. Der Ausgangstext wird einfach in das obere Textfeld eingegeben oder einkopiert, anschließend wird die jeweils erforderliche Kodierung gewählt und schon kann im unteren Textfeld der kodierte Text mit der üblichen Tastenkombination Strg+C kopiert werden. Zuvor kann mit Strg-A oder Doppelklick der ganze Text markiert werden. Sollten die Textfelder mal nicht groß genug sein, kann das ganze Fenster mit der Maus größer gezogen werden.
Es gibt noch weitere Situationen, die eine Kodierung im ASCII- oder URL-Format erforderlich machen. Klassiker für eine Konvertierung in HTML-Sonderzeichenkombinationen sind z.B. Währungszeichen, internationale Buchstaben oder Satzzeichen, diverse Anführungszeichen, mathematische Zeichen, ©, § usw..
Der WebEncoder belässt übrigens bei der Konvertierung solche Zeichen, die nicht umgewandelt werden müssen, wie z.B. lateinische Buchstaben und Zahlen.
Mit ihm kann man auch ganze (Ab)Sätze konvertieren.
Oft benötigt man aber ein ganz bestimmtes Zeichen. Dafür kann der WebEncoder die Zeichensatztabellen der jeweiligen Kodierung mit den meist gebräuchlichen Zeichen anzeigen. Klickt man das gewünschte Zeichen in der Zeichensatztabelle an, wird es in das untere Textfeld eingefügt. Mit der Option "ausgewählte Zeichen anhängen" kann man Sequenzen mehrerer Zeichen auf einmal bekommen.
Manche Zeichen in den Tabellen sind mit einer kleinen Erläuterung versehen, die sichtbar wird, wenn die Maus auf das jeweilige Zeichen zeigt. Diese Zeichen sind z.B. das schmale oder lange Leerzeichen oder auch der bedingte Trennstrich. Erkennbar sind diese Zeichen an der farblichen Hervorhebung.
Nicht enthalten in den Zeichensatztabellen sind allerdings größere Teile des griechischen Alphabets (außer den in der Mathematik gebräuchlichsten griechischen Buchstaben) sowie arabische, kyrillische und die meisten anderen nicht westlichen Schriftzeichen.
Bitte auch die Hinweise zur freien Verwendung, Installation und Systemvorausetzungen beachten.
Download WebEncoder (gezippte *.exe-Datei). Aktuelle Version: 1.4